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Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

 

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Planspiele und Kompetenz - Modellierung, Simulation und Planspiel - Vorarbeiten - Projektförderung DAAD - Auszeichnungen - Institutionen - Zuklunft - Veröffentlichungen 

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Auf dieser Webseite finden Sie Informationen über das erfolgreich durchgeführte Projekt "Chameleon - The International Construction Management Simulation".

Dank gilt hier v.a. dem Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD), welcher diese Projekt im Rahmen des bundesweit und studienübergreifend ausgeschriebenen Programms „Innovationen in der Lehre: die internationale Dimension der Lehre erfolgreich stärken“ aus Mitteln des Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft finanziell gefördert hat.

Planspiele können eine Vielzahl von Kompetenzen adressieren

Auf Basis der bislang geführten Diskussion um Kompetenzen und deren Erwerb in der akademischen Ausbildung hat sich Christian K. Karl im Rahmen seiner Promotionsarbeit entschlossen die derzeitig gängigen Planspiele für die bauwirtschaftliche Ausbildung zu hinterfragen und ggf. ein den aktuellen Ansprüchen genügendes Planspiel zu entwickeln.

Das Lernziel einer Lehrveranstaltung besteht laut ECTS Users' Guide aus einer Vielzahl von verschiedenen Kompetenzen. Diese setzen sich aus einer dynamischen Kombination von Eigenschaften, Fähigkeiten und Einstellungen zusammen. Aus diesem Grund war es nötig

a) ein Verfahren zu entwickeln mit welchem die aktuell geforderten Kompetenzen in der Bauindustrie erfasst und
b) auf dieser Basis valide und reliable Kompetenzmodelle zu entwickeln, auf denen schließlich die Inhalte und Methoden des Planspiels basieren (siehe Karl, 2011, Karl 2012a).

Es hat sich in dieser Phase herausgestellt, dass sich vor allem die Planspielmethode anbietet um innerhalb eines Lehr-/ Lernszenarios möglichst viele der geforderten Kompetenzen gleichzeitig fördern zu können. Die daran anschließende Untersuchung der aktuell verwendeten Planspiele in der bauwirtschaftlichen Ausbildung an Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland zeigte zudem, dass u.a.

a) die Planspielmethode in dieser Domäne wenig verbreitet ist und
b) die intendierten Kompetenzen mit den vorhanden Planspielen nur unzureichend abgedeckt werden.

Insofern konnte mit Hilfe dieser beiden Studien ein wichtiger Grundstein für das Chameleon-Projekt gelegt werden.

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Modellierung, Simulation und Planspiel

Im weiteren Verlauf des Promotionsvorhabens wurde schnell klar, dass die Bereiche Simulation und Planspiel innerhalb der Literatur eng verknüpft sind – teilweise sogar (fälschlicherweise) Synonym verwendet werden. Während der weiteren Vorbereitungen wurde offensichtlich, dass die Hauptgemeinsamkeit beider das Modell und somit die Modellierung ist. Insofern fasste Herr Karl den Entschluss ebenfalls die Modellierung in das Zentrum seiner Arbeit zu stellen um auf dieser Basis sowohl das Wissenschaftsgebiet der Simulation wie auch das des Planspiels zu bearbeiten. Daraus entstand ein praxisorientierter bausteinbasierter systemdynamischer Modellierungsansatz, welcher sowohl für die Entwicklung von bauwirtschaftlichen Simulationen als auch von Planspielen Anwendung finden kann.

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Vorarbeiten für das Planspiel Chameleon

Als Vorarbeit zum Chameleon-Projekt wurden die Kompetenzanforderungen aus der Bauindustrie auf mehreren Wegen identifiziert. Die von der Continental AG 2006 veröffentlichte Studie „In Search of Global Engineering Excellence“ diente in diesem Zusammenhang als allgemeine Grundlage für weitere eigene Erhebungen durch Hr. Karl.

Darauf aufbauend wurden in Europa ansässige TOP-Bauunternehmen analysiert, um auch neue internationale Tätigkeitsbereiche in der Bauindustrie in die Planspielkonzeption einfließen zu lassen. In diesem Zusammenhang wurden die verschiedenen Internetauftritte wie auch weitere Medien (Imagebroschüren u. ä.) der Unternehmen untersucht. Sowohl die ausdrückliche Nennung von einzelnen Kompetenzen wie auch die ausführliche Darstellung der Expertise waren hier von besonderer Bedeutung.

Es stellte sich heraus, dass neben den zu erwartenden Bereichen Projekt- und Immobilienmanagement, Betriebswirtschaftslehre, Baubetrieb und Baumanagement übergreifende Bereiche wie Kommunikationsmanagement, Fremdsprachenkenntnisse wie auch die Projektdurchführung in Entwicklungsländern und Krisengebieten von besonderer Bedeutung sind (Karl, 2010a).

Aus dieser Analyse ergab sich, dass von Bauingenieurinnen und Bauingenieuren in besonderem Maße auch eine internationale Expertise verlangt wird. Insbesondere Mobilität und Offenheit für andere Kulturen, kommunikative und repräsentative Fähigkeiten wie auch Verhandlungsgeschick (beides mit besonderem Fokus auf berufs- und anwendungsbezogene Fremdsprachenkenntnisse) und das Bewusstsein für globalwirtschaftliche Zusammenhänge müssen demnach in der Ausbildung verstärkt vermittelt werden.

Diese Ergebnisse wurden anhand einer bundesweiten empirischen Studie mit dem Schwerpunkt auf international tätige Großbauunternehmen validiert und bestätigt (Details siehe Karl (2014).).

Es wird deutlich, dass in der deutschen Bauwirtschaft, welche einen signifikanten Anteil am BIP hat und den Großteil ihrer Bauleistungen im Ausland umsetzt, die internationale Dimension ein fester Bestandteil geworden ist. Diese Tatsache gilt aber nicht nur für die deutsche Bauwirtschaft, denn Fachvertreter aus dem Ausland sehen diese Entwicklung ebenso und sprechen daher der internationalen Dimension ebenfalls eine ausgesprochen hohe Relevanz zu.

Inwiefern die zur Kompetenzbildung hervorragend geeignete Lehr-/Lernmethode Planspiel dieser aktuellen Forderung nachkommt, wurde anhand einer weiteren empirischen Studie nachvollzogen. Zu diesem Zweck wurden bundesweit 63 Baubetrieblehrstühle befragt (Uni & FH) wovon 24 ein Planspiel in der Lehre anwenden. Angaben zur Kompetenzausrichtung wurden lediglich von 12 Probanden gemacht, was darauf schließen lässt, dass die Kompetenzorientierung und somit auch die Forderungen aus dem Bologna-Prozess bei den Befragten scheinbar noch keinen Zugang gefunden haben – zumindest in diesem Kontext. Besonders bemerkenswert war die Tatsache, dass keines der verwendeten Planspiele eine internationale Ausrichtung hatte ( Details Karl (2014).). Daher erschien es sinnvoll ein international ausgerichtetes Planspiel zur Ausbildung von zukünftigen Führungskräften zu entwickeln und in diesem Zusammenhang den bisherigen generellen Ansatz der Planspielkonzeption weiter zu entwickeln.

Auf dieser Basis entwickelte Hr. Karl als ersten Modellprototypen das brettbasierte Planspiel „Construction Giant“. Die Teilnehmer/innen dieses Planspiels bewegen sich in einem Aktions-/ Reaktionsdreieck, bestehend aus „Markt“, „Produkt“ und „Unternehmen“. Diese drei Subsysteme werden den Kompetenzen, welche zwingend für die Bereiche Baumanagement, Bauleitung und Unternehmensführung sind zugeordnet. Die Lehr-/Lernziele der einzelnen Subsysteme werden von diesen schließlich abgeleitet.

Ein Hauptziel bei der Gestaltung dieses Planspiels ist die Erkennung von Beziehungen und Interaktionen innerhalb einer lokalen Bauwirtschaft. Der „Markt“ wird u.a. durch Angebot und Nachfrage und die Arten der möglichen Ausschreibungen definiert. In Bezug auf Realismus und Akzeptanz existieren verschiedene Projektkategorien wie Wohnhäuser, Bürogebäude, Industriebauten, Krankenhäuser, Theater und andere. Jedes „Produkt“, d.h. Bauprojekt, ist von seinen Eigenschaften abhängig und diese wiederum vom lokalen Markt (Land x, Land y etc.) in dem es ausgeführt werden soll. Insofern spielen örtliche Marktpreise und deren Entwicklung für Beton, Stahl, Löhne etc., lokale Markt-, Projekt- und das individuelle Unternehmen betreffende Risiken und den daraus resultierenden Ereignissen eine bedeutende Rolle in diesem Planspiel und übertragen somit den internationalen Charakter in das Lehr-/Lernszenario. Daher existiert für jedes Land ein separates Playset/ eine Edition mit spezifischen Eigenschaften und Ereignissen wie z.B. die Essen Edition oder die Athens Edition.

Dieses brettbasierte Planspiel wurde nach einer umfangreichen Testphase an der Universität Duisburg-Essen auf Basis einer von Hr. Karl 2010 initiierten Erasmus-Kooperation mit der Nationalen Technischen Universität Athen (NTUA, älteste und renommierteste griechische Bildungseinrichtung auf dem Gebiet der Technologie) im Mai 2011 im Department of Planning and Construction Management in einem Master-Kurs mit 25 Teilnehmern erfolgreich durchgeführt. Im Juli 2011 wurde das Planspiel erstmals an der Universität Duisburg-Essen im Rahmen des Fachstudiums im Bachelor-Programm offiziell eingesetzt (40 Teilnehmer).

Nach dieser positiven Evaluation des Planspielmodells begann Hr. Karl mit der Entwicklung der Basis-Version des Online-Planspiels mit dem Namen Chameleon. Auf Grund der Expertise aus seiner praktischen Tätigkeit in der Softwareentwicklung (u.a. HOCHTIEF Software GmbH) war er in der Lage auf Basis eines vorhandenen Content-Management-Systems (Drupal) eine für das Planspiel benötigte Datenbankstruktur zu entwickeln wie auch die Funktionalitäten zu programmieren welche bereits die Durchführung erster Planspielrunden zuließ. Diese Grundfunktionalitäten zeigten, dass die Umsetzung eines solchen Vorhabens durchaus realisierbar ist. Dabei nimmt das online-basierte Planspiel die aktuell hohe Affinität der Studierenden zu Web 2.0-Anwendungen und Social Networks auf um sie zielgerichtet u.a. zur Internationalisierung und Förderung der Bereitschaft zur Mobilität zu nutzen.

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Projektförderung durch den DAAD

Auf Basis der umfangreichen Vorarbeiten hat Hr. Karl eine DAAD-Förderung im Rahmen des bundesweit und studienübergreifend ausgeschriebenen Programms „Innovationen in der Lehre: die internationale Dimension der Lehre erfolgreich stärken" eingeworben.

Damit konnte insbesondere die internationale Dimension im bis dahin entwickelten Planspiel Chameleon verstärkt werden. Die beantragte Förderung hatte zum Ziel das bestehende Chameleon-System a) systematisch unter besonderer Berücksichtigung der internationalen Dimension zu erweitern und b) durch Reisen an ausländische Universitäten das Chameleon-Projekt bekannt zu machen.

Unter anderem die im Rahmen eines solchen Planspiels aufzubauenden persönlichen Netzwerke sollen die Teilnehmer/innen sowohl während der Studienphase als auch im späteren Beruf unterstützen (z.B. Fördern von Auslandsaufenthalten durch persönliche Einladung der Teilnehmer/innen untereinander oder fachlicher Austausch in Studium und Beruf über Ländergrenzen hinweg). Wie bereits durch die Ergebnisse der Vorarbeiten ersichtlich, stellt die Arbeit von Hr. Karl innerhalb der Domäne, wenn nicht sogar darüber hinaus, eine Pionierarbeit dar. Das wurde auch von den internationalen Partner bestätigt.

Um die internationale Dimension einbeziehen zu können wurde im Rahmen der Förderung a) die Datenbank erweitert, b) Input- und Outputmasken angepasst (Front-End und Back-End) und c) ein englisch-sprachiges Online-Benutzerhandbuch entwickelt.

Neben den durchzuführenden technischen Anpassungen am bereits bestehenden Grundsystem hat Hr. Karl Kontakte mit erstklassigen internationalen Universitäten aufbauen können. Unterstützt wurde das Chameleon-Projekt von der Stanford University, Stanford/ USA, welche zu den traditionsreichsten und führenden Universitäten weltweit zählt (dritter Rang im Academic Ranking of World Universities 2010 und zweiter Rang im Bereich Engineering/Technology and Computer Sciences) und dem Georgia Institute of Technology, Atlanta/ USA, welches zu den TOP-Adressen in der Ingenieurausbildung in den USA gehört (Das College of Engineering des Georgia Tech besetzte zu dem Zeitpunkt im Ranking des US News & World Magazine den vierten Rang aller nationalen Universitäten).

Erfolgreiche Praxistests wurden an der Universität Duisburg-Essen, der Stanford University und am Georgia Institute of Technology durchgeführt. Weitere internationale Universitäten konnten über die Vorstellung des Konzepts hinter dem Chameleon-Planspiel auf der Konferenz der Association for Business Simulation and Experiential Learning (ABSEL) 2012 für das Projekt interessiert werden.

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Auszeichnungen für das Chameleon-Planspiel

Das Chameleon-Vorhaben wurde als Good Practice-Beispiel in die Materialsammlung des Projekt nexus der HRK aufgenommen >>
Die Publikation zum Hintergrund, der Durchführung und Evaluation des Chameleon-Planspiels wurde als Best Paper auf der ABSEL 2013 Konferenz in Oklahoma City nominiert.

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Das Chameleon-Planspiel wurde bisher erfolgreich an/mit folgenden Institutionen durchgeführt

- Stanford Universität 2012 (DAAD-gefördert) und 2013 (Eigenfinanziert)

- GeorgiaTech 2012 (DAAD-gefördert)

- NTUA 2012 (Erasmus-Programm) und 2013 (Erasmus-Programm)

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Zuklunft für das Chameleon-Projekt

Es entstand ein innovatives, langfristig einsetzbares Lehr-/Lernszenario.

Fachliche wie auch hochschuldidaktische Gesichtspunkte wurden gleichermaßen berücksichtig, was den Lehr-/Lernerfolg durch das Chameleon-Planspiel maßgeblich beeinflusst hat.

Durch die Schulung fachlicher wie auch außerfachlicher Kompetenzen erhalten die Studierenden die Möglichkeit sich in nur einer Veranstaltung vielfältig Fördern zu lassen.

Studierende können länderübergreifend vernetzt werden. Insofern können Online-Planspiele in der Tat der Internationalisierung des Studiums zuträglich sein.

Mit Hilfe des Chameleon-Planspiels konnten erstmals Daten erfasst werden, welche die Kompetenzbildung im zeitlichen Verlauf messbar macht und Rückschlüsse auf das Lernverhalten in einem international ausgerichteten Umfeld zulassen.

Es konnte bewiesen werden, dass die Potentiale von international ausgerichteten Online-Planspielen gleichermaßen für die Studienteilnehmer/innen wie auch auf der institutionellen Ebene einen Mehrwert implizieren.

Durch die bausteinorientierte, systematische Weiterentwicklung des bestehenden Curriculums durch das Chameleon-Planspiel können zukünftig weitere Lehr-/ Lernziele problemlos einbezogen werden.

Die Integration von zahlreichen weiteren Institutionen ist durch die offene Architektur von Chameleon gewährleistet. Und dass einerseits für vernetzt, kooperative Planspiel-Sessions wie auch für programmtechnische Weiterentwicklungen.

Auf der Webseite http://www.open-chameleon.org/ befindet sich der aktuelle Prototyp des Chameleon-Planspiels (Seiten auf Englisch uind aktuell noch in der Entwicklung).

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Auszug relevanter Veröffentlichungen welche die Basis bildeten bzw. im Rahmen des Chameleon-Vorhabens entstanden sind

Karl (2014): Simulation and Gaming in Construction Business - Design of a module-oriented modeling approach based on system dynamics and its prototypical implementation in research and education (Dissertation)

Karl (2013): Integrative Learning: Exploring Opportunities in Business Simulations. ABSEL 2013 conference, Oklahoma City, Oklahoma, included in the conference proceedings "Developments in Business Simulation & Experiential Exercises", Volume 40, published in Bernie Keys CD ROM Library –Best Paper Award Nominierung

Karl (2012b): CHAMELEON - The International Construction Management Simulation, Vortrag im Rahmen des Workshop 2: Virtuelle Mobilität und Diversität - Ansätze und Projekte, ERASMUS-Regionalkonferenz, Universität Duisburg-Essen, Essen

Karl (2012a): Additional Benefit Through Competency-Oriented Business Simulations. ABSEL 2012 conference, San Diego, California, included in the conference proceedings "Developments in Business Simulation & Experiential Exercises", Volume 39, published in Bernie Keys CD ROM Library

Karl (2011): Kompetenzorientierte Planspiele - Ein neuer Ansatz zur Konzeption von Planspielen in der Aus- und Weiterbildung. In: Planspiele in der Personalentwicklung, 1. Auflage, wvb Wissenschaftlicher Verlag Berlin, S. 23 - 58

Karl (2010b): Ausgezeichnet - Hochschuldidaktische Innovationen in den Bauwissenschaften. In: Personal- und Organisationsentwicklung in Einrichtungen der Lehre und Forschung (P-OE), Jg. 5

Karl (2010a): Kompetenzorientiertes Studium in den Bauwissenschaften. In: Hochschuldidaktik für die Lehrpraxis, 1. Auflage, Budrich UniPress Ltd., S. 211 - 229

Karl (2009): Module kompetenzorientiert entwickeln. Beispiel guter Praxis im Qualitätsdialog Ingenieurausbildung, Internationale Konferenz von Stifterverband, HRK und VDI zu Lehre und Lernen in der Ingenieurausbildung, Bonn

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Idee, Umsetzung & Ansprechpartner: Dr.-Ing. Christian K. Karl

 

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